Turnier-Knigge

Lange Zeit gab es nichts Neues zu berichten. Mops ist vermutlich wieder fit, hat sich die Eisen aber so ungünstig abgerissen, so dass keine Neuen drunter können. Also alles beim Alten, quasi. Nur eben entspannter, weil Sommer ist und der Zossen seinen Tag auf der Wiese verbringt.

Aber Sommer heißt nicht nur Weide, sondern auch Turniere. Und ich habe Laura mal wieder begleitet, dieses mal in Zivil. Und was soll ich sagen, man hat spannendes erlebt. So ganz am Rand. Von fairem Sport, bis hin zu unsportlichem Verhalten. Und damit Ihr bei eurem nächsten Start nicht negativ auffallt, haben wir euch eine Turnier-Etikette ausgearbeitet:

  1. Nenne mit deinem gut ausgebildeten Pferd stets Prüfungen in drei Leistungsklassen z.B. A, L und M. Man sollte auf Nummer sicher gehen, dass auch bloß niemand anderes eine Schleife abbekommt. Nur vorne gibt’s Geld!
  2. Plane alles haargenau, um deinen Plan am Ende eh wieder über Bord zu werfen. Eigentlich wolltest du den Zottel heute mal nicht warmreiten bis er trieft. Und dann kam der Zeitverzug. Schade! Aber wer braucht schon das nötige GO, ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss. Und die Besten eben gar nicht mehr 😀
  3. Oder komme pünktlich und erfreue dich am Vorziehen der Prüfung! Schritt reiten ist nur was für Anfänger…
  4. Halte deine Turniertrottel auf Trab! Jedes Teammitglied sollte schließlich seinen Teil zum Erfolg beitragen. Und der Weg zum Anhängerparkplatz (und zurück) ist ja jetzt auch nicht so weit. Die vergessene Gerte ist halt wichtig. Der Zossen wird immer so langsam bei 30°C im Schatten. „Renn schnell! Ich brauche die Gerte…“
  5. Auch Springreiter müssen Ihre Pferde aufwärmen. Und das sollte auch jedem bewusst sein. Auch wenn du dafür dein Leben beim Auto eeehm Pferdescouter aufs Spiel setzt. Der obligatorische Oxer muss sein, zur Not auch von der falschen Hand…
  6. Smile. Nicht weil alle so nett sind und dir ständig den Weg abschneiden, sondern weil du in der glücklichen Lage bist an einem Turnier teilnehmen zu können und sich der jahrelange Unterricht scheinbar endlich bezahlt macht. „Und jetzt hol Ihn dir! Den fetten Preis. Das hundertste Halfter, heute in der Trendfarbe Neongrün…“
  7. Das kollegiale Miteinander: freue dich für andere! So wie sie sich für dich freuen. Also gar nicht :D! Nächstenliebe wird im Reitsport ganz Groß geschrieben. Zumindest auf der Tabu-Liste.
  8. Shine bright like a Diamond. Natürlich sollst du nicht mit Leistung glänzen! Eine neue Glitzi-Schibbi-Schabbi tuts auch. Also ab zum nächsten Turnierstand…
  9. Lobe dein Pferd! Es tut das nur dir zu Liebe. Zumindest träumt wohl kein Pferd von überfüllten Abreiteplätzen, klapprigen Hängern und doofen Richterkommentaren. Da kann man schon mal bocken, parken oder beides. Macht doch nichts. Wir leben noch! Wie es den anderen erging, weiß man erst wenn sie wieder aufstehen…
  10. Selbstreflektion. Kritik annehmen ist unheimlich wichtig.Deswegen sind Reiter und besonders Reiterinnen auch so unglaublich kritikfähig: „Die anderen sind schuld! Manno“. Ab L sind es dann übrigens nur noch einige wenige mögliche Störfaktoren, wie Lichtschatten, Publikum oder Hintergrundmusik. „Hätte diese doofe Kuh am Rand nicht geatmet, hätte der Außengalopp gesessen!“ Dies ist übrigens ein Dressurreiterphänomen. Im Springen beschwert man sich maximal über zu leise Musik!
  11. Das wichtigste zum Schluss. Das Outfit: Beim Springen solltest du möglichst viele verschiedene Farben miteinander kombinieren, so dass du auf dem großen Springplatz nicht untergehst. In der Dressur solltest du eher auf Eleganz setzen. Hier ist es wichtig, sein Pferd so mit Glitzer zu behängen, dass sich die Sonnenbrillen der Bandenprofis endlich mal bezahlt machen…
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